Samstag, 15. Juni 2013

Wuppertal hässlich schön

Wenn man mal etwas Abstand zu unserer Stadt gewinnt wird sie immer hässlicher und schnöder. Die Fassaden, der Tunnel am Hauptbahnhof, die Einkaufszentren, die Barmer Innenstadt, das Rathaus. Alles versinkt in Schmutz, Geschimpfe und ein bisschen Hass.

Wer schonmal länger in Wuppertal gelebt hat wird aber auch einiges positives über die Stadt zu berichten haben: Es gibt viele Schwimmbäder und Grünflächen, ein Kino und ein sehr gutes Bussystem. Es kann zwar nicht mit Köln und Düsseldorf mithalten, aber es ist allemal besser als die Busverbindungen in Aachen oder Magdeburg.
Die Wuppertaler Berge zwingen wohl jeden Fahrradfahrer in die Knie und die Autofahrer sind es auch nicht gewohnt auf die Zweiräder zu achten und doch sieht man im Sommer ab und zu einen jungen Mann oder eine junge Frau die sich die Höhen hoch quält.

Der normale Wuppertaler ist nicht so grau wie seine Stadt, aber auch er gibt sich nicht so viel Mühe gut auszusehen oder bemüht beschäfftigt zu sein. Jeder ist ein bisschen so wie er ist und Äußerlichkeiten werden nicht großartig verbogen. Das macht die Stadt auch ein Stück weit sympathisch. Wer schonmal in Düsseldorf war wird feststellen, dass man mehr Wert auf sein Äußeres legt und nicht einfach mal in der Stadt bummeln ist (das machen ja nur Touristen), sondern immer etwas erledigen muss. Der Wuppertaler ist da etwas entspannter.

Noch ein letztes Wort zu dem angeblich so schrecklichen Tunnel am Hauptbahnhof:
Wer schonmal nachts am Düsseldorfer Hauptbahnhof war um auf einen Nahverkehrszug zu warten weiß wovon ich spreche. Da ist mir der Wuppertaler Tunnel doch fast noch lieber. Hier liegen zwar ein paar mehr Penner rum, aber das Gepöbel aus Düsseldorf bleibt hier fern.